Auf der Bezirksratssitzung am 30.08. wurden der Flächennutzungsplan und der B-Plan für das Gebiet Roselies-Süd von der Fachabteilung dem Stadtbezirksrat vorgestellt.
Angebunden werden soll das neue Gebiet über einen Kreisel auf Höhe der Dedekindstraße (bereits bekannt). Eine zweite Anbindung als Feuerwehrzufahrt ist Vorschrift (und unbestritten auch sinnvoll). Diese Feuerwehrzufahrt soll vom Wendehammer der Roseliesstraße geschehen.
Vertreter aller Parteien waren sich gestern einig, dass diese zweite Anbindung als vollwertige Straße ausgestaltet werden soll. Die Argumente waren:
- Nur durch eine verbindende Straße kann das Zusammenwachsen der Baugebiete sichergestellt werden.
- Der Möncheweg soll nicht mit zusätzlichem Verkehr belastet werden (u.a. begrenztes Fassungsvermögen des Mönchewegs, Lärmbelästigung für die Anwohner). Fahrten der Roselies-Südler zum Supermarkt, Bäcker, Arzt, etc. sollen über unser Gebiet abgewickelt werden.
- Es sei eine Verschwendung von Ressourcen, wenn die Anwohner aus Roselies-Süd den Umweg über den Möncheweg fahren müssen auf dem Weg zum Supermarkt oder in die nördliche Nachbarschaft.
Habe ich ein Argument vergessen?
Ich meine:
- Zum Thema Ressourcenverschwendung: Jede Autofahrt aus Roselies-Süd zum Supermarkt erscheint unter Umweltgesichtspunkten problematisch (kalter Motor - erhöhtes Emissionsniveau). Da macht es keinen großen Unterschied, ob man im schlimmsten Fall einen 200 Meter großen Umweg fährt.
- Eine verbindende Straße stellt keineswegs das Zusammenwachsen von Baugebieten sicher. Ich lerne die Nachbarn nicht kennen, weil ich mit dem Auto auf dem Weg zum Supermarkt vor deren Haus vorbeifahre. Ein Zusammenwachsen findet statt in Vereinen, den Schulen, den Kindergärten, auf den Spielplätzen und den Grünanlagen. Abgesehen davon verbindet diese Straße genaugenommen durch einen Teil unseres Baugebiets mit Roselies-Süd.
- Grundsätzlich muss man die Frage stellen, ob Autoverkehr eher durch Wohngebiete mit Familien und kleinen Kindern fließen soll oder über Verkehrsadern wie den Möncheweg.
- Unser einziger Feierplatz und damit ein Platz mit sozialer, verbindender Funktion - der Wendehammer - würde wegfallen.
- Der Mehrwert einer Straße an angesprochener Stelle erschließt sich mir kaum. Das Verkehraufkommen aus Roselies-Süd wird aufgrund der relativ wenigen Grundstücke eher gering sein. Der Möncheweg verspürt den Unterschied kaum. Das sind auch die Aussagen der Fachabteilung der Stadt.
- Wir schaffen mit einer Verbindungsstraße (gerade zur Rushhour und Schulwegzeit) einen Schleichweg für Autofahrer aus Mascherode und der Südstadt. Über diese Straße und die Roseliesstraße kann man sicher ein paar Minuten gewinnen, wenn die Schlange am Möncheweg nur lang genug ist. Ob sich gerade die Autofahrer, die sich einen Zeitgewinn von dem Schleichweg versprechen, gewillt sind, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten, sei dahingestellt.
- Sollten wir hingegen die Roseliesstraße für gerade diesen "Ausweich-Verkehr" unattraktiv machen durch Verkehrsberuhigung, wird genau diese Strecke mit Sicherheit nicht mehr von den Roselies-Südlern zum Supermarkt benutzt. Entweder diese Strecke ist konkurrenzfähig zum Möncheweg (dann mit Verkehrsaufkommen von Roselies-Süd und Mascherodern und Südstädtlern), oder eben nicht (dann ist sie überflüssig wie ein Kropf).
Ich denke, wir sollten sowohl dem Stadtbezirksrat wie auch der Verwaltung (und dem Bürgermeister?) einen Brief mit einer Stellungnahme unsererseits zuschicken, und das zeitnach (bis 12.09.).
Bitte ergänzt oder korrigiert meine Darstellungen. Bitte tragt Euch mit Namen und Adresse hier ein, wenn Ihr für eine Feuerwehrzufahrt seid, eine vollwertige Verbindungsstraße zwischen Roselies-Süd und dem Möncheweg aber nicht gutheißt.